Vier Wettkampftage, 33 Prüfungen und mehr als 1000 Nennungen: Der einheimische Reitverein hat das traditionelle Greppiner Derby mit einigen Neuerungen veranstaltet: „Trotz des Mammutprogramms lief alles ohne Zwischenfälle wie am Schnürchen“, erzählt Kristin Langhammer vom Vereinsvorstand. Neben Dressur- und Springprüfungen der schweren Klasse ist das legendäre Greppiner Derby am Sonnabend mit vier Meter hohem Wall im Parcours das Herzstück des Wochenendes. 24 Reiter-Pferd-Paare waren am Start – zwei schafften es ins Stechen: Nicoletta Stein vom RC Nürnberg und Henry Stude (Langenbernsdorf). Hier war die Amazone aus dem Frankenland im Sattel von Crashday, einem zwölfjährigen Holsteiner, eine gute halbe Sekunde schneller als ihr Kontrahent aus Sachsen. Sechs weitere Starter schafften es mit einem Abwurf im ersten Umlauf in die Platzierungen, darunter auch Thomas Berger vom gastgebenden RV Greppin auf Zaphira. Außer ihm: Melanie Müller, Steffen Lubahn, Malte Laub, Caecilia Reemtsma sowie Henry Stude mit seinem zweiten Pferd Fairy Blue.
Spektakulär für Teilnehmer und Zuschauer ist das Barrierenspringen als finale S*-Prüfung am Sonnabend. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr haben die 23 Teilnehmer die Zwei-Meter-Traummarke nicht knacken können. Mit übersprungenen 1,97 Meter gab es drei Gewinner: Jens Heine (RC Leipzig, auf Chando), Marvin Jüngel (Rothenburg, auf Jolie Lafee) und Maximilian Wricke (Niederwerbig, auf Abramovich) teilen sich die Siegprämie. Heine war mit drei Pferden am Start und schaffte es im Sattel von Diacento mit Rang sieben in die Platzierungen. Übrigens: Als Weltrekordler gilt ein Reiter aus Chile, der 1949 einen 2,47 Meter Sprung überwunden haben soll.
Der Turniersonnabend endete mit einem Maitanz bis tief in die Nacht. Zuvor erlebte das Publikum ein pompöses Abendprogramm, unter anderem mit den Titanen der Rennbahn, mit Friesenquadrille und Freiheitsdressur sowie mit einem netten Bubbleball-Match. Und noch einen Grund zum Feiern gab es in Greppin: Der langjährige Vereinsvorsitzende Gunter Baldermann durften zum 70. Geburtstag viele Hände schütteln: „Er ist Kopf und Herz dieses Turniers“, sagte Kristin Langhammer zum Alpha-Report.
Zu den anspruchsvollsten Prüfungen gehört die S*-Dressur um den „Prix St. Georges“ mit der Siegerin Antonia Sandbrink vom RFV Päse, die sich mit ihrem zwölfjährigen Hannoveraner Eclipse 68,11 Prozentpunkte erarbeitete. Platziert waren zudem zweimal Ingrid Hertsch aus Tremsdorf, Tina Böhme (Prussendorf), Ute Belitz (Gerbstedt) und Julia Schönherr vom RFV St. Katharina Flötz.
Das S**-Springen am Sonntag endete mit einem Doppelsieg für Benjamin Wulschner, der sich auf Quidditsch bzw. Bangkok Girl an die Spitze setzte. 15 Reiter-Pferd-Paare hatten es ins Stechen geschafft. Die nächsten Plätze belegten Maren Hoffmann, Amke Stroman, Marvin Jüngel und Ellen Kolz. Zu den 55 Startern gehörte auch André Thieme (Plau am See). In seiner Vorbereitung auf das Hamburger Derby war er in dieser Prüfung mit zwei Pferden am Start, schaffte es mit Condadur ins Stechen, hatte hier jedoch einen Abwurf. Thieme hatte 2012 das Deutsche Springderby in Hamburg gewonnen. Siegerin der S**-Dressur am Sonntag in Greppin war wiederum Antonia Sandbrink auf Eclipse vor Tina Böhme, Ingrid Hertsch und Nadine Güssow.
Neu im Programm war ein Hunterspringen als letzte Prüfung am Sonntag: „Wir hatten die Hindernisse auf 75 Zentimeter definiert“, sagte Kristin Langhammer, die mit ihrem zehnjährigen Schimmel Montreal (eigentlich ein Dressurpferd) von den Richtern mit einer 7.6 belohnt wurde. Gewonnen hat Caroline Klein (Oppin) auf Baker Man vor Lena Verhülsdonk (Löbnitz) und Julia Willer vom RV Prussendorf. Zum Wettbewerbs-Programm gehörte auch eine Cup-Prüfung um den Pokal der Chemie-Region Bitterfeld-Wolfen für junge Reiter in einer Kombination aus A- und L-Konkurrenzen. Bei den Springreitern siegte Lisa Franke (Greppin) vor Charlise Fleischlig (Schwittersdorf) und Leonie Nowack (Glashütte). Die vier besten Dressurreiter dieser Kategorie sind Malin Schoch (Quellendorf), Pia-Carlotta Gargel (Helmstedt), Caroline Kürschner (Leipzig) und Franziska Springer (Silstedt).
Das Greppiner Turnier gibt es seit 1976, die Derby-Prüfung seit 2014.
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