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250 Enduro-Sportler beim Finale zur Internationalen Deutschen Meisterschaft in Tucheim

Dennis Schröter und Davide von Zitzewitz gehören zu den Tagessiegern des 50. Tucheimer ADAC-Enduro am Sonnabend auf einer abwechslungsreichen Strecke im Jerichower Land. Nach den Rennen schüttelten Gerald Müller als Vorsitzender des MC Fiener sowie Vizelandrat Thomas Barz die Hände der Sieger und Platzierten in 15 Kategorien. Ausgeschrieben ist das Event als Lauf zur Landesmeisterschaft und als Finale der Internationalen Deutschen Enduro-Meisterschaft. Nach der Ehrung für die Tagessieger gab es als Höhepunkt am Abend die Gesamtauswertung der Deutschen Meisterschaften. „Seit 2010 komme ich immer wieder gern nach Tucheim“, sagte Davide von Zitzewitz nach der Siegerehrung zum Alpha-Report. Und: „Die Strecke mit den unterschiedlichen Anforderungen macht einfach Spaß. Die drei Prüfungen sind sehr hochwertig“, meint der 27-jährige Karlshofer (Schleswig Holstein), der ein München ein Studium zum Wirtschaftswissenschaftler absolviert. 

Bekommt den Pokal für seinen Tagessieg in Tucheim: Davide von Zitzewitz. Foto: Alpha-Report
Bekommt den Pokal für seinen Tagessieg in Tucheim: Davide von Zitzewitz. Foto: Alpha-Report

Morgens 9 Uhr in Tucheim: „Habt ihr Bock“, fragt Streckensprecher Uwe Buchholz die drei Fahrer auf der Rampe. Natürlich haben sie Lust auf ihren Sport, sind bis in die Fingerspitzen motiviert - das gilt für die ersten drei Starter Dennis Schröter, Edward Hübner und Davide von Zitzewitz ebenso wie für die knapp 250 folgenden Motorsportler, die nach jeweils 60 Sekunden von Starter Roman Half in Dreier- oder Vierergruppen ins Rennen geschickt werden. Pro Runde müssen sie drei Prüfungen absolvieren. Je nach Leistungsklasse sind zwei bis vier Runden ausgeschrieben. 

Ein TV-Team hat sich für seine Reportage einen Hauptdarsteller vom gastgebenden MC Fiener Tucheim ausgesucht: Daniel Müller wird während des gesamten Wettkampfs mit drei Prüfungen von den Fernsehleuten begleitet - von der Erwärmung bis zur Siegerehrung. Nachdem ihn jüngst eine Handverletzung bremste, will Müller auf der Heimstrecke zeigen, was er drauf hat. Sogar seine Freundin bekommt von den TV-Leute Anweisungen, wo sie an der Strecke stehen soll. tatsächlich steht er bei der Siegerehrung auf dem Treppchen mit der 1. Vater Gerald gratuliert, ist aber mit dem Saisonverlauf nicht ganz zufrieden: „Da ist noch Luft nach oben.“

Etwas gelassener schaut Gerhard Paruschke auf das Geschehen an der Startrampe: „Das wir das Finale der Deutschen Meisterschaften ausrichten dürfen, ist eine ganz besondere Auszeichnung für den Verein“, sagte der Altmeister zum Alpha-Report. Der 78-Jährige hat die Geschicke des Vereins 32 Jahre lang als Vorsitzender gelenkt, ehe er diese Position an Gerald Müller weiterreichte. Paruschke hat einen entscheidenden Anteil daran, dass der kleine Verein am Rande des Fieners zu den ersten Adressen des Endurosports in den neuen Bundesländern gehört.

Tim Buhtz (links) auf seiner 350er KTM am Start zum Rennen in Tucheim. Foto: Alpha-Report
Tim Buhtz (links) auf seiner 350er KTM am Start zum Rennen in Tucheim. Foto: Alpha-Report

Paruschke macht sich keine großen Sorgen, dass bei der Wettkampf-Organisation etwas schief gehen könnte. Der Verein mit seinen 70 Mitgliedern hat diesen Höhepunkt wie gewohnt mit großer Routine vorbereitet: „Insgesamt sorgen knapp 150 Helfer an diesem Tag für einen optimalen Ablauf.“ Viele Helfer sind Mitglieder von anderen Vereinen aus Tucheim und Umgebung. 

Im Gegensatz zu Paruschke ist Tim Buhtz aus Dretzel ziemlich aufgeregt. Nach einer komplizierten Knieverletzung ist es erst der zweite Wettkampf: „Ich weiß noch nicht, wo ich leistungsmäßig stehe“, sagte der 20-jährige Landwirt, dessen Arbeitsstelle bei der Tucheimer Agrargenossenschaft direkt neben der Rennstrecke liegt. Nach seinen zwei Wertungsrunden stand fest - Buhtz hat einen sonnigen Tag erwischt. Mit Platz vier in seiner Leistungsklasse hat er den Sprung aufs Treppchen nur hauchdünn verpasst. Vater Axel ist mächtig stolz: „Er hat ein tolles Rennen abgeliefert, zumal die Strecke sehr anspruchsvoll war.“ Ohne Verletzungen will Buhtz auf seiner 350er KTM in der nächsten Saison die Spitzenpositionen angreifen. Übrigens: Seine Mutter sowie Schwester Kim waren ebenfalls in die Organisation eingebunden, nämlich am Meldepunkt zur ersten Prüfung sowie bei der Siegerehrung.

Genau das macht das familiäre Flair des Tucheimer Rennsports aus. Vize-Landrat Thomas Barz: „Dieses Event ist eine großartige Werbung für das Jerichower Land.“

 

Unser Video vom Enduro in Tucheim


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