Die Frühlingssonne scheint den Laufsportlern ins Gesicht. Der heutige Sonntag ist Elbdeichmarathon-Tag. Aber nicht am Elbdeich in Tangermünde - sondern im ganzen Land. Auf ihren Trainingsstrecken absolvieren hunderte Läufer ihren Wettkampf. In Parchen hat Carsten Heidel am frühen Morgen die Strecken vorbereitet. Von 4,2 Kilometer bis Halbmarathon ist alles möglich. Per Einzelstart wie beim Biathlon macht sich ein gutes Dutzend Sportler alle fünf Minuten auf den Weg: "Der Gegenwind auf den ersten vier Kilometern war ziemlich heftig. Danach war der Weg die pure Laufsport-Freude", erzählt Anja Heling. Die Strecken entlang der Alten Burg im Fiener sowie über die kleinen Wiechenberge sind identisch mit den Distanzen des Parchener Fienercross, der jedes Jahr am ersten September-Sonntag stattfindet - erstmals in diesem Jahr mit einem Halbmarathon. Die meisten Läufer waren rund um Parchen gemütlich unterwegs, andere waren richtig schnell auf den Beinen: Zum Beispiel Jörg Scheffler, der ebenso wie Karsten Sommer seine zehn Kilometer unter 42 Minuten finishte. Veranstalter Carsten Heidel war für den Tangermünder Halbmarathon gemeldet und absolvierte die Parchener Strecke in 1:32 Minuten. Beim Fienercross im Herbst wird er dafür keine Zeit haben, dort hat er mit der Organisation reichlich zu tun.

Hunderte weitere Sportler absolvierten ihren Wettkampf auf den schönsten Laufstrecken Mitteldeutschlands. Zum Beispiel waren Stephan Voigt und Steffen Pfeife (Foto), in der Laufszene als Rhinower Dreckschweine bekannt, mit Sicherheitsabstand und Fahrradbegleitung am Hohennauensee unterwegs.

Nancy Osinsky war mit Tochter Darleen auf der Strecke. Nancy sagt: "Es Ist eine schöne Idee, den Laufsport auf diese Weise aufrecht zu erhalten und den Ehrgeiz zu fördern. Am nächsten Sonntag wollen wir den Hannover Marathon auf einer 5 Kilometer Distanz absolvieren." Mittlerweile ist die elfjährige Darleen für ihre Mutter zu schnell geworden: "Entweder laufen wir getrennt oder ich begleite sie mit dem Fahrrad." Lauftalent Darleen hatte im vergangenen Jahr unter anderem die kurze Strecke der Genthiner Matsch-Wolke sowie den Parchener Fienercross gewonnen.

Im Burger Umland ist Andrea Frenzel ihr Zehn-Kilometer-Rennen gelaufen. Zwischen Burg und Grabow war sie 1:01 Stunden unterwegs. Ebenfalls im Burger Umfeld hatten sich Frank Garnich und Thomas Meyer ausgetobt - beide aus Schermen. Im Ziel hatten sie mit gut dreieinhalb Stunden starke Marathon-Zeiten auf den Uhren. Auch Ariane Buhtz aus Magdeburg war auf der Marathon-Distanz unterwegs. Den erhobenen Daumen gab es für 3:48:51 Stunden. Sabine Björn war als Marathon-Fahrradbegleitung dabei. Es ging in den Herrenkrug Richtung Wasserstraßenkreuz Hohenwarthe und zurück, was dem Elbdeichmarathon von den Bedingungen am Nächsten kam. Dabei war auch Heiko Björn. Er sagte: "Mit meiner Zeit bin ich überhaupt nicht zufrieden, aber Spaß hat es trotzdem gemacht."

In Magdeburg-Stadtfeld liefen Mimi und Jens Meinhard ihren Wettkampf. Gemeinsam haben sie den Mini-Marathon gemeistert. Die 4,2 Kilometer haben Papa und Tochter in einer Zeit um die 17 Minuten absolviert. Für die Medaillenübergabe und Fotos war Mutti Michaela zuständig. Eine tolle Zeit in gut 54 Minuten ist Ina Schneider gelaufen, sie war ebenfalls in Magdeburg unterwegs. In der Landeshauptstadt hat auch Cora Landshuter ihr Rennen absolviert, nach gut 37 Minuten war der Minimarathon erledigt.

Mit dem aktuellen Elbdeichmarathon-Shirt war Angela Jahn rund um Güsen auf der Strecke: Nicht am Elbdeich, dafür am Elbe-Havel-Kanal. Nach gut einer Stunde und zehn Kilometern hat sie die Stoppuhr gedrückt. In Gardelegen war Roland Neuling mit der Startnummer 749 unterwegs. Seinen Halbmarathon hat er in 1:43 erledigt.

Das wunderschöne Foto ihrer Strecke entlang von gelben Rapsfeldern hat uns Diana Pfeil geschickt. Gelaufen ist sie eine Strecke von 5,65 Kilometern in gut 34 Minuten.

Gefolgt sind alle Läufer der virtuellen Einladung des Elbdeichmarathon-Vereins um Thomas Staudt, Carsten Birkholz, Anne Kupfer und Bernd Ebert. Nachdem sie die 13. Auflage des Marathons wegen Corona absagen mussten, haben sie den digitalen Lauf ins Leben gerufen. Jeder Starter absolviert seine Strecke daheim, schickt Zeit und Foto und kann sich die entsprechende Urkunde selbst ausdrucken, bekommt zudem Medaille und Shirt zugeschickt. Die Resonanz ist enorm, dennoch meint Anne Kupfer: "Wir freuen uns auf alle Teilnehmer im nächsten Jahr bei Start und Ziel am Hafen in Tangermünde."