Aus Hohenseeden berichtet Falk Heidel

Action-Held Chuck Norris wäre wohl nicht begeistert, Chucky genannt zu werden. Beim Fohlen namens Chuck Norris aus der Zucht von Igor Yakusha vom RV Hohenseeden ist es völlig in Ordnung, wenn Vereinsvorsitzende Dorthe Holzschuh das Tier liebevoll Chucky nennt. Mit ihrem Team war Dorthe Holzschuh auch in diesem Jahr Gastgeberin der Fohlenschau des Pferdezuchtvereins Jerichower Land. Gemeinsam mit Hartmut Petschmann vom Kreisvorstand war die neue Landesverbands-Zuchtleiterin Antje Lembke erstmals in Hohenseeden als Richterin im Einsatz. Den Auftritt von Chuck Norris quittierten die beiden Fachleute mit der Gesamtnote 23,5. „Eine sportliches Fohlen mit ordentlicher Galoppade und starkem Hinterbein, dass nach vorne etwas mehr strahlen könnte“, so die erste Einschätzung von Antje Lembke, die im Landesverband den Platz von Dr. Ingo Nörenberg übernommen hat.

Wertungsrichter Steffi Lemke und Hartmut Petschmann bei der Arbeit. Foto: Alpha-Report

Die beiden Richter werten in drei Kategorien: Typ, Bewegung und Exterieur, also die äußere Erscheinung mit Körperbau und Gliedmaßen. Mit dreimal acht Punkten käme ein Tier auf 24 Zähler, wäre dann ein Prämienfohlen. Gelungen ist dies bei Enrico P, ein Hengstfohlen aus der Zucht von Dirk Pfennighaus aus Dretzel. Antje Lembke: „Ein modernes, sportliches Fohlen, dass in der Bewegung an Attraktivität gewinnt.“ Vanessa Fischer führte das Jungtier nach der Bewertung in Richtung Transporter: „Schade, dass es nicht zu 25 Punkten gereicht hat.“

Diese 25 Punkte sind die Schwelle zum Prädikat „Championatsfohlen“. Vier Züchter haben diese Wertung erhalten und sind damit automatisch für die nächste Stufe auf Landesebene qualifiziert. Vorstellen dürfen sie ihre Tiere am 18. (Deutsche Sportpferde) und 19. Juli (Ponys und Spezialrassen) bei den Championaten in Neustadt/Dosse.

Mit 26,5 Punkten ging die Höchstwertung des Tages an ein Fohlen von Züchter Gerald Windisch aus Büden bei Möckern. „Hier sind die Proportionen stimmig. Das Tier hat einen Ausdruck, der den Beschreibungen der Rasse entspricht - mit runder Galoppade und aufgerichtetem Trab“, sagte Hartmut Petschmann. Das Fohlen ist ein Nachkomme von Diaron, ein Hengst aus der Schockemöhle-Station.

Über die Bewertung Championatsfohlen freuten sich zudem die Züchter Oliver Klüsener, Reinhard Dame und die Zuchtgemeinschaft Schulze aus Lindau bei Zerbst.

Insgesamt zählte Hartmut Petschmann elf von 19 gemeldeten Fohlen, die mit 24 Punkten oder besser abgeschnitten haben: „Eine durchaus erfreuliche Quote.“ Nicht ganz so hoch war das Niveau bei der Stutbucheintragung. Mit einer Note von 7,4 gehörte „Wodka Lime“ von Igor Yakusha zu den besser bewerteten Tieren unter den sechs gemeldeten Stuten.

Ansonsten erlebten die Züchter einen ruhigen Vormittag in Hohenseeden. Petschmann: „Entsprechend der Vorschriften haben wir auf Publikum, Gastronomie und Rangierungen verzichten müssen. Hohenseedens Reitverein war wieder ein perfekter Gastgeber.“ Dem Kreisverband Jerichower Land gehören aktuell 155 eingetragene Züchter an.