Ist dies der Anfang vom Ende? Genthins umstrittener Bürgermeister Matthias Günther (parteilos/Archivfoto Alpha-Report) will nicht mehr Vorsitzender des Tourismusvereins sein. In einer verlesenen
Stellungnahme gab er am Donnerstag im Stadtrat bekannt, dass er diese Funktion nicht mehr ausüben wolle. Wörtliche Begründung: "Um hier sowohl Schaden von der Stadt Genthin, als auch von mir
selbst, abzuwenden." Günther ist neben den Bürgermeistern aus Parey (Nicole Golz) und Jerichow (Harald Bothe) einer von drei Vereinsvorsitzenden. Allerdings ist sein geplanter Rücktritt noch
längst nicht vollzogen. Laut Vereinssatzung ist der Genthiner Stadtchef automatisch, also Kraft seines Amtes, erster Vereinsvorsitzender. Wenn der diese Funktion abgeben möchte, muss er per
Gesamtmitgliederversammlung eine Satzungsänderung des Vereins durchsetzen oder als Genthiner Bürgermeister zurücktreten. Eine entsprechende Anfrage im Stadtrat ließ er unbeantwortet.
Fast noch wichtiger ist eine andere Passage seiner Erklärung, in der er verkündet, jetzt alle gerichtlichen Auseinandersetzungen gegen den Verein beenden zu wollen. Seit Monaten klagt er
gegen den Verein, dessen erster Vorsitzender er noch ist. Unter anderem fordert er Informationen bezüglich der QSG ein, die ihm seiner Meinung nach vorenthalten werden. Die QSG ist eine
Genthiner GmbH, deren Gesellschafter der Tourismusverein ist. Für viele Genthiner stellt sich die Frage, wie viel Geld ist bisher in diese Klageverfahren geschlossen? CDU-Stadtrat Gordon
Heringshausen hat dem Bürgermeister diese Frage direkt gestellt. Günther will dies schriftlich beantworten. Bis Oktober hat der Rechtsstreit rund 60.000 Euro gekostet. Vorsichtige Schätzungen
gehen aktuell von 100.000 Euro aus. Matthias Günther: "Der Vollständigkeit halber teile ich mit, dass mit dieser Erklärung für mich die Verfahren im Rahmen der Auseinandersetzung der Stadt
Genthin mit dem Tourismusverein beendet sind."
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