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NEU: Ein Imbiss für Jerichow mit Berliner Charme

Aus Jerichow berichtet Falk Heidel

 

Frank Bethke hat viele Talente: Kräne reparieren, Zäune bauen oder hochwertiges Holz bearbeiten. Bevor der 53-jährige gelernte Kranschlosser ein mobiles Imbiss-Geschäft eröffnet, hat er als Zaunbauer und Tischler gearbeitet. In Erkner bei Berlin startet er im Frühjahr 2020 mit einem Imbiss-Wagen: „Ich wollte zunächst ausprobieren, ob mir der Alltag am Grillrost liegt.“ Bethke macht sich mit vielen guten Ideen an die Arbeit und stellt sehr schnell fest: Es funktioniert! Die Google-Bewertungen sind durchweg positiv. Bethke gewöhnt sich an den Lebensmittel-Alltag und seine Kunden gewöhnen sich an seine Rezepte. Dann kam Corona!

Von einem Virus wollte er sich seinen beruflichen Traum nicht zerstören lassen. Im Gegenteil: „Mit jeden Tag im Lockdown wurde mein Wunsch immer stärker, etwas Eigenes aufzubauen.“

Pfingsten 2021 besucht er mit seiner Frau Anett die Kaiserstadt Tangermünde: „Wir haben uns sofort in die Region verliebt.“ Steigende Mieten in und um Berlin ist eines von vielen Argumenten der Bethkes, nach Sachsen-Anhalt umzusiedeln. Nachdem die Entscheidung gefallen war, ging alles Schlag auf Schlag. Sie finden einen leerstehenden Laden an der Jerichower Karl-Liebknecht-Straße und pendeln wochenlang zwischen Oranienburg und dem Jerichower Land, um ihr Geschäft einzurichten. Anett Bethke: „Seit einigen Tagen wohnen wir in Tangermünde.“ Beide fiebern dem 19. November (Freitag) entgegen: Der Tag der Neueröffnung!

Sie wollen keinen Superfood-Imbiss betreiben und auch keinen veganen Gourmet-Tempel. Frank Bethke sagt: „Bei uns wird man satt. Hausmannskost - vielseitig und gern auch mit gesunden Beilagen wie Salaten.“ Er legt wert auf hochwertige Produkte: „Unsere Bratwurst kommt tatsächlich aus Thüringen, genauer aus Oberweißbach. Unsere Currywurst ist eine Berliner Currywurst, für die wir die Soße selber herstellen, in verschiedenen Schärfegraden.“ 

Zur hausgemachten Küche gehört das beliebte Kasseler, das warm und saftig serviert wird - gern mit Schlachtekraut oder hausgemachtem Kartoffelsalat. In der kalten Jahreszeit gibt es immer mal wieder einen wärmenden Eintopf oder eine Suppe (Soljanka, grüne Bohnen oder Kartoffelsuppe). Hinzu kommen Special-Tage, beispielsweise mit selbstgemachten Buletten.  Auch sonst experimentieren die Bethkes oft und gern. Im letzten Winter gab es  gebrannte Mandeln aus eigener Herstellung, weil die Weihnachtsmärkte geschlossen hatten. Auch in diesem Jahr wird es sie wieder geben. 

Die Pommes sind zweifach frittiert, dadurch sind sie außen besonders knackig und innen weich. Nicht solche Wabbeldinger...

Die Imbiss-Unternehmer haben unter anderem Monteure im Blick, die sich über eine gute und schnelle Mahlzeit freuen. Auch Rathaus-Mitarbeiter oder umliegende Firmen können per WhatsApp oder telefonisch vorbestellen und dann ihr Essen abholen.

Der Imbiss in Jerichow hat 15 Sitzplätze plus eine Lounge-Ecke - und einen Wirt mit vielen Talenten.

 

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