Für euch berichtet Falk Heidel
Eine brennendes Hochhaus und Menschen in Lebensgefahr: Solche Szenarien kommen einen in den Sinn, wenn ein langjähriger Feuerwehrmann von seinem "bittersten Moment" spricht. Nach 14 Dienstjahren als Genthiner Stadtwehrleiter ist Achim Schmechtig (63) am Donnerstag vom Stadtrat aus diesem Amt verabschiedet worden. In einer kurzen Rede sprach er von einem "hohen Leistungsstand" seiner 300 Einsatzkräfte in neun Ortswehren und einer sehr guten Ausbildungsbilanz: "Ich denke, ich habe ein gut bestelltes Feld hinterlassen."
"Als bittersten Moment" seiner Dienstzeit bezeichnete er eine Stadtratssitzung vom Februar dieses Jahres, "als mich der Bürgermeister der Lüge bezichtigte."
Seinerzeit hatte Schmechtig den umstrittenen Genthiner Bürgermeister Matthias Günther mangelndes Interesse an der Feuerwehrarbeit der ehrenamtlichen Kameraden vorgeworfen. Achim Schmechtig hat
insgesamt 49 Dienstjahre bei der Feuerwehr absolviert. Er bleibt bis zu seiner Pensionierung Ende dieses Jahres hauptamtlicher Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz in der
Stadtverwaltung, bis dahin ist Günther, der grad eine Abwahl überstanden hat, sein direkter Dienstvorgesetzter. Mit einem Appel wandte sich Schmechtig an den Genthiner Stadtrat: "Sorgen Sie für
optimale Rahmenbedingungen unserer ehrenamtlichen Einsatzkräfte." Seit Jahren moniert er den desolaten Zustand der Feuerwehr-Zentrale. Schmechtig hat in seiner Dienstzeit rund 3000 Einsätze
absolviert - meist in leitender Funktion. Beim Genthiner Staffellauf wurde er im April vom Veranstalter mit dem Titel "Sieger der Herzen" ausgezeichnet.
Neuer Stadtwehrleiter ist sein bisheriger Stellvertreter Christian Giese. Seine Stellvertreter sind Björn Kant und Tobias Kuhne. Sie sind vom Stadtrat in eine
sechsjährige Amtszeit gewählt worden.
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