Aus Burg berichtet Falk Heidel
Drei Strecken - sechs Gesamtsieger: Der 17. Burger Bismarckturmlauf lockte knapp 200 Sportler in die Kreisstadt des Jerichower Landes. Mit Siegerpokalen heimgekehrt sind Yves Löbel (Niederndodeleben), Jana Otte (Roßdorf, beide 10 Kilometer), Adrian Kunz (Gerwisch), Meike Dorn (Wolmirstedt, je 6,5 km) sowie auf der 2400-Meter-Distanz Emma Tadewald (Tangerhütte) und Anton Tietze aus Calbe.
Nicht mit dem linke Fuß, aber mit einem mulmigen Gefühl ist Gerald Schmidt am Sonntag aufgestanden: „Es hat morgens heftig geregnet.“ Doch gegen Mittag waren die Sorgen des Vorsitzenden der Burger Ihleläufer verflogen - im Sonnenschein durfte Schmidt mit Unterstützung von Moderator Holger Müller und Burgs Bürgermeister Philipp Stark bei der Siegerehrung jede Menge Hände schütteln. In Kooperation mit dem Heimatverein hatten die 30 Ihleläufer wieder ein rundum gelungenes Laufsport-Event auf die Beine gestellt. Und Bürgermeister Stark war nicht nur zum Händeschütteln gekommen, sondern lief zuvor die 6,5 Kilometer durch das Bürgerholz in anständigen 35 Minuten. Lohn dafür war eine Urkunde für Platz drei in seiner Altersklasse.
Stichwort Alter: Während die vierjährige Lotta Siebert aus dem Salzlandkreis als jüngste Teilnehmerin den ersten Platz in der Altersklasse U8 erspurtete, gehört Siegfried Klose nach wie vor zu den emsigsten Mitgliedern der Burger Ihleläufer. Mit seinen 84 Jahren begleitete er als Ordner zunächst den 2400-Meter-Lauf per Fahrrad, um anschließend die 6,5 Kilometer zu laufen. Älter aus Klose war nur noch der 88-jährige Reinhold Fredrich aus Späningen.
Ansonsten war es die Abteilung „Jugend sprintet“, die den 6,5-Kilometer-Kurs beherrschte. Für Adrian Kunz aus Gerwisch (er startet für den SC Magdeburg) war es der zweite Sieg in zwei Tagen. Am Sonnabend hatte der 17-Jährige die Crosslauf-Berirksmeisterschaften in Wolmirstedt gewonnen. In Burg waren auch seine Eltern und seine Freundin auf den verschiedenen Strecken unterwegs. Vater Carsten sicherte sich über 10 Kilometer einen guten Mittelfeldplatz. Richtig sprinten will er mit seinem TCS-Team erst am 28. April beim Genthiner Staffellauf. Die Plätze zwei und drei hinter Adrian Kunz belegten Hannes Herrmann und Kjell Diegeler aus der Trainingsgruppe von Holger Müller vom PSV Burg.
Auf derselben Strecke siegte auch bei den Damen die Jugend über die Erfahrung. Meike Dorn vom SV Kali Wolmirstedt hatte im Ziel neun Sekunden Vorsprung auf Sarah Sophie Bauersack aus Tangerhütte. Und die wiederum nur zarte sechs Sekunden auf Diana Schönfeld vom LTV Genthin. Meike Dorn hatte bereits vor einer Woche die Mittelstrecke beim Altmarklauf in Osterburg gewonnen. Die Schülerin aus Samswegen gehört zu einer laufsportlichen Familie: „Wir trainieren dreimal pro Woche“, erzählte die 14-Jährige nach der Siegerehrung.
Einen spannenden Zweikampf um den Sieg gab es auf der 10-Kilometer-Distanz zwischen Yves Löbel und Erik Müller aus Stendal. Sie waren bis Kilometer neun gemeinsam unterwegs: „Erst an der Steigung zum Bismarckturm konnte ich mich absetzen“, sagte Löbel und lieferte auch gleich die Erklärung mit: „Ich hatte für die teilweise matschige Strecke das bessere Schuhwerk.“ Platz drei ging an Paul Weinmann vom LTV Genthin. Und nicht viel später waren auch seine Eltern René und Jenny im Ziel. Nächster Höhepunkt für die Weinmanns sind die 42,1 Kilometer beim Elbdeichmarathon am 23. April in Tangermünde.
Bei Volksläufen wie in Burg geht es nicht nur um Siege und Pokale, sondern oft auch um individuelle Erlebnisse. So wie bei Emil Lüde aus Ferchland, der vor einem Jahr mit einigen Minuten Rückstand losgelaufen war, weil er den Start verpasst hatte. Diesmal hatte er unterwegs einen Schuh verloren und sicherte sich trotzdem Platz drei in der Gesamtwertung des 2400-Meter-Laufs hinter Anton Tietze (Calbe) und Armin Brett vom SV Kali Wolmirstedt. Marie Zeißig aus Burg hat nach sechsmonatiger Babypause die 10 Kilometer locker absolviert.
Beim 17. Bismarckturmlauf hatte Nordica Kühne von der Volksbank Jerichower Land zum 17. Mal den Startschuss für die Jugendstrecke gegeben: „Einmal fiel der Lauf auf meinen Geburtstag, aber die Zeit dafür nehme ich mir gern.“ Bisher konnten die Ihleläufer sie noch nicht davon überzeugen, eine der Strecken in Laufschuhen zu testen. Ebenfalls mit Pistole schickte Bürgermeister Stark die Läufer auf die 10-Kilometer-Strecke und Landrat Steffen Burchhardt startete die 6,5 Kilometer. Beide wissen, wie sich der Kurs in Laufsocken anfühlt. Das gilt auch für Peter Rohde. Der Frontmann des Burger Wunsch-Teams hatte insgesamt 18 Mitglieder seiner Laufgruppe in die Startlisten eingetragen.
Viele von Ihnen durften bei der Siegerehrung im Sonnenschein die Hände von Ihleläufer-Chef Gerald Schmidt schütteln.
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