Aus Hohenseeden berichtet Falk Heidel
Der Pferdesport- und Zuchtverein Jerichower Land war in Hohenseeden Gastgeber von Fohlenschau und Stutbucheintragung. 15 Züchter aus der Region hatte ihre Jungtiere vorgestellt, die von den Experten Jörg Harms (Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt) und Hartmut Petschmann aus Lostau bewertet wurden.
„Reitest du noch oder fährst du schon..?“ steht auf dem Shirt von Stefan Dame. Der Wahlitzer ist als sehr erfolgreicher Kutscher mit seinen Gespannen auf den Turnieren der Republik unterwegs. Nach Hohenseeden hatte er ein Stutfohlen mitgebracht, das Richter Jörg Harms mit der Gesamtnote 24,5 bewertete: „Ein Fohlen, dass sich schnell und kraftvoll bewegt.“ Die Richter werten in drei Kategorien: Typ, Bewegung und Exterieur, also die äußere Erscheinung mit Körperbau und Gliedmaßen. Mit dreimal acht Punkten käme ein Tier auf 24 Zähler, wäre dann ein Prämienfohlen, so wie das noch namenlose Jungtier von Stefan Dame.
25 Punkte sind die Schwelle zum Prädikat „Championatsfohlen“. Sechs Züchter haben diese Wertung erhalten und sind damit automatisch für die nächste Stufe auf Landesebene qualifiziert. Vorstellen dürfen sie ihre Tiere bei den Championaten in Neustadt/Dosse beziehungsweise Prussendorf.
Die höchste Punktzahl (26,5) des Tages bekam Züchterin Claudia Heenemann aus Reppichau für Amur von Repgow, ein Mini Sheland-Pony vom März dieses Jahres. Harms: „In der Bewegung wie an der Schnur gezogen.“
Gleich zwei Championatfohlen kommen aus dem Stall von Uwe Teickner aus Redekin. Jeweils 25 Punkte gab es für die beiden Reitpony-Stutfohlen Mercedes (Vererber Quaterback’s Junior) und Summers Sunshine (Diamond Touch) sowie für die Jungtiere der Züchter Mathias Busse (Rogäsen), Hartmut Petschmann und Vilma Meyer aus Hohenseeden.
Die Höchstwertung von neun Fohlen der Kategorie Deutsches Sportpferd gab es für Angelique (Askapino). Für Jörg Harms war es das „kompletteste Fohlen des Tages.“ Das Stutfohlen vom April steht im Stall von Hartmut Holländer in Parchau. Es ist bereits das 15. Jungtier der Mutterstute: „Und allesamt sind im Sport aktiv“, sagte Hendrik Holländer bei der Siegerehrung. Platz zwei in dieser Kategorie geht an Beau Coer (Balvenie) von Florian Möller aus Scharteucke.
Jeweils auf Platz drei setzten die Richter die Fohlen von Maik Stranz und Friedhelm Ebert. Letzteres vorgeführt von Steffen Ebert und Stefanie Lenz, die offiziell noch keinen Namen für das Fohlen vergeben haben: „Aber Uschi könnte ich mir gut vorstellen“, sagte Stefanie Lenz. Die Familie gehört zum Reitsportverein Hohenseeden, der mit seiner Vorsitzenden Dorthe Holzschuh an der Spitze wiederum ein perfekter Gastgeber der Fohlenschau war. Bei der Siegerehrung gab es als Zugabe einen Korb Spargel von der Agrargenossenschaft des Dorfes und eine kleine Prämie des Kreisverbandes.
Zwei Züchter hatten ihre Pferde zum Stutbucheintrag vorgestellt. Kremserfahrer Martin Schulz aus Genthin hatte Uta mitgebracht. Die Stute läuft sowohl im Einspänner als auch auf der rechten Seite des Zweispänners. Vom Zuchtgericht gab es die Note 7,6. Damit ist eine Voraussetzung für das Stutenchampionat erfüllt. Für ein Tier aus dem Stall von Züchter Jörg Fischer (die Mutter ist eine Askari-Stute) gab es die Wertungsnote 7,3. Im Gegensatz zu den Fohlen werden bei den Stuten zusätzlich die Bewegungen in Schritt, Galopp und Trab bewertet.
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