Für euch berichtet Falk Heidel
Das Genthiner Unternehmen Omexom ist ein Dienstleister aus dem Bereich Infrastruktur. Mehrere Montage-Trupps erschließen unsere Region mit Strom- und Datenleitungen.
Das Kabel in seinen Händen ist so dick wie eine Kaffeekanne. Martin Wöhe rollt ein Stück von der riesigen Kabeltrommel ab - das hölzerne Ungetüm misst drei Meter im Durchmesser. Wöhe arbeitet für ein Unternehmen, das für sich in Anspruch nimmt, die Zukunft zu gestalten. Das Geschäft von Omexom ist die Energie-Infrastruktur. Einfacher gesagt: Die 35 Mitarbeiter am Genthiner Standort verlegen schwere Kabel für Strom oder Daten in die Erde. Mit Standortleiter Henning Scherping an der Spitze kümmern sich 13 weitere Mitarbeiter in der Verwaltung um Projektplanungen, Bauleitung und alles was dazu gehört.
Bevor sich Martin Wöhe mit seinen Kollegen an die Umsetzung machen kann, erstellt Projektleiter Maximilian Dziony mit dem jeweiligen Auftraggeber ein entsprechendes Konzept und begleitet das Vorhaben bis zum Ende. Der Genthiner hat 2020 seine Lehre zum Elektroniker abgeschlossen. Drei Jahre später hält er seinen Meisterbrief in den Händen. Heute sagt er: „Ich wollte die Ausbildungen so schnell wie möglich hinter mich bringen. Da gab es in der Meisterschule auch harte Tage.“ Schnee von gestern: Als Projektleiter mit Meisterbrief kümmert sich Dziony bei Omexom nicht nur um Glasfaserkabel und Mittelspannungsleitungen. Seine Kunden sind in der Hauptsache Energieversorger oder Betriebe, die ihre Energiestruktur erneuern wollen oder müssen.
Wie kommen die gewaltigen Kabel in die Erde?
In der Regel schachtet der Bagger einen Graben, in den die Meterware dann verschwindet. Zweite Möglichkeit ist das horizontale Spülbohrverfahren. „Auf diese Weise können die Kabel unter Gleisen oder Gebäuden verlegt werden“, sagt Dziony. Spätestens bei der Abrechnung kommt Jennifer Morak ins Spiel. Sie gehört zu den Kaufleuten im Omexom-Team, kümmert sich aber als Assistentin des Standortleiters um die täglichen Abläufe des Betriebs zwischen Materialbestellung und Meetingvorbereitung. Die zweifache Mutter aus Möser ist seit sechs Jahren im Unternehmen. „Wichtig ist mir, dass ich viele Aufgaben bei Bedarf auch im Homeoffice übernehmen kann.“
Der Genthiner Firmensitz an der Karower Straße 25 gehört zu den 95 Omexom-Standorten in Deutschland, die einen Umsatz von 750 Millionen Euro erwirtschaften. Das Betriebsnetzwerk ist Teil des französischen Konzerns „VINCI Energies“ mit 1900 Standorten in 57 Ländern.
Home-Office ist für Martin Wöhe kein Thema. Der Genthiner Familienvater hatte sich vor anderthalb Jahren als Hausmeister und Lagerist bei Omexom beworben. „Doch damit wäre er deutlich unterfordert“, sagt Projektleiter Dziony. Heute gehören Wöhe und Azubi Niklas Schmidt zu einem Team, dass einen Auftrag in der Landeshauptstadt umsetzt. Dziony: „In der Regel arbeiten wir in einem Umkreis von 100 Kilometern um unseren Firmensitz.“ Ein Beispiel ist das Magdeburger Polizeirevier, das mit Glasfasertechnik ausgestattet wird.
Niklas Schmidt steht kurz vor dem Ende seiner Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik: „Ich möchte auf jeden Fall im Betrieb bleiben.“ Das sagt auch Martin Wöhe: „Ich fühle mich hier sehr wohl, habe innerhalb weniger Monate den Kranschein, einen Lkw-Führerschein und etliche Weiterbildungen machen dürfen.“
Die Schwerpunktberufe bei Omexon Genthin sind Tiefbauer, Elektroniker, Gasinstallateure und Kaufleute. Zu den Omexon-Ausbildungsberufen zählen aber auch Fachinformatiker, Lageristen sowie Straßen- und Rohrleitungsbauer.
Bild oben: Martin Wöhe und Niklas Schmidt rollen ein Kabel von der Trommel.
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