Aus Parchen berichtet Falk Heidel
Ein Hindernislauf als Abenteuer für die ganze Familie: Die Genthiner Matsch-Wolke hat sich in Mitteldeutschland zum Markenprodukt entwickelt. 350 Sportler zwischen 5 und 63 Jahren haben bei der siebten Auflage eine der drei Strecken mit Start und Ziel an der Parchener Klapperhalle in Angriff genommen.
"Ganz schön herausfordernd, aber ein tolles Erlebnis für die ganze Familie", sagte Stephan Beber, nachdem er klatschnass mit Medaille um den Hals aus der großen Zielbadewanne geklettert war. Der Pareyer hatte die Matsch-Wolke schon mehrfach absolviert, seine neunjährigen Zwillingssöhne Max und Leo waren zum ersten Mal dabei: "Beide haben gesagt, sie wollen nächstes Jahr wieder dabei sein", erzählte Beber-Senior in die TV-Kameras eines MDR-Teams, das vor Ort eine Reportage für das Abendprogramm drehte.
Im nächsten Jahr wieder starten will auch Lasse Beyer. Der Zehnjährige gehörte zum Teufelflitzer-Team des Tucheimer Jugendklubs und war der schnellste unter den mehr als 100 Startern des 1500-Meter-Schülerlaufs. Er sagte bei der Siegerehrung: "Ich habe kein Lieblingshindernis, der gesamte Parcours hat einfach nur Spaß gemacht." Schnellstes Mädchen war Marlene Schiemann aus Möser.
Die Parchener Laufsocken als Veranstalter (in Kooperation mit dem Heidel-Event) hatten den Teilnehmern auf drei Strecken insgesamt 25 Hindernisse in den Weg gestellt. Traditionell dabei waren unter anderem die Strohpyramide, der Shivanja-Höhenrausch, das Schmechtig-Schwerlast-Hindernis, die Volksbank-Schrägwand, die Schlossberg-Rutsche, die Dieckmann-Zielbadewanne und als Parchener Besonderheit ein Rundkurs durch das Herrenhaus - vorbei an sämtlichen Schlossgeistern. Allerdings bemühen sich die Veranstalter darum, in jedem Jahr neue, spannende Herausforderungen einzubauen. Gelungen ist das in diesem Jahr mit dem Wiegel-Gittermast-Hindernis, dem Omexom-Parcours, einem Autowrack und einem neuen Kletterhindernis am Start namens Mausefalle. Zur Matsch-Wolke-Tradition gehört für die Athleten das Eintauchen in die Zielbadewanne, um die Medaille herauszufischen. Im Anschluss gibt es für jeden Finisher ein schneeweißes Handtuch - in diesem Jahr erstmals überreicht vom Wiegel-Maskottchen "Rostenix". Im Matsch der Beeke haben zvor nicht wenige Sportler ihre Schuhe eingebüßt.
Passiert ist das auch Daniel Heidel von den Parchener Laufsocken: "Nachdem der erste Schuh weg war, habe ich den zweiten auch ausgezogen", erzählt der 19-jährige Langläufer. Egal, im Ziel der Sieben-Kilometer-Strecke war keiner schneller. Anders formuliert: Er benötigte für 7000 Meter und 25 Hindernisse knapp 34 Minuten. Auf dem Siegerpodest stand er neben der Brettinerin Jana Otte, die für den Kraftklub NK am Start war und im vergangenen Jahr bereits die lange Matsch-Distanz gewonnen hatte. Auch sie hat keinen Hindernis-Favoriten: "War alles machbar, nur der Höhenrausch ist für uns Mädels ziemlich knifflig." Am Tag darauf trafen sich Jana Otte und Daniel Heidel an gleicher Stelle wieder auf dem Siegerpodest - nach ihren erfolgreichen Starts beim Parchener Fienercrosslauf. Auf dem Podest der Sieben-Kilometer-Matschstrecke standen zudem Johann Becker (TRIAG) und Maarten Schmechtig aus Jerichow sowie bei den Damen Carolin Heine und Elinor Hötling. Die 17-jährige Gardelegenerin sagte am Start: "Ja, ich will auf Sieg laufen." Im Ziel war sie mehr als zufrieden mit ihrer Leistung: "Wow, die Strecke war anspruchsvoller als erwartet."
Erstmals gehörte der Kicker-Matsch-Cup zum Event. Die jungen Sportler gingen erst am späten Nachmittag an den Start. Diesen Wettkampf haben die Laufsocken ins Leben
gerufen, um Fußballern die Möglichkeit zum Starten zu geben, die vormittags ein Punktspiel hatten. Mit den Elbekickern (Grün-Weiß Bergzow) und Borussia Genthin hatten zwei Vereine insgesamt 25
Sportler gemeldet. Die Borussen waren die gesamte Strecke als Team unterwegs, inklusive dem Betreuerteam Mareike Bleiß und Lars Hoffmann. Letzterer kam als Schlusslicht seines Teams in den
Zielbereich, weil er unterwegs die Schuhe seiner Jungs aus dem Matsch gefischt hatte. Als er auf der Schrägwand über der Zielbadewanne stand, skandierte seine Mannschaft: "Arschbombe,
Arschbombe." Also blieb ihm nichts anderes übrig...
Die Elbekicker indes sind individuell auf Sieg gelaufen. Trainer Stefan Ringwelski: "Wie auf dem Fußballplatz zeigt sich auch hier, dass die Mittelfeldspieler mit
bester Kondition ausgestattet sind." Schnellster war Nevio Sauermilch. Schon am Vormittag jubelte die Elbekicker-Truppe über ein 1:1-Unentschieden in der Landesliga bei Tabellenführer Heide
Letzlingen - also ein perfekter Tag für alle!
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An alle Musiker unseres Landkreises und darüber hinaus (egal, welches Genre):
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