
Für euch berichtet Falk Heidel
Pia Altenkirch auf Roßdorf im Jerichower Land ist die erfolgreichste Vielseitigkeits-Reiterin Sachsen-Anhalts. Mit 234 Ranglistenpunkten, die sie 2024 eingesammelt hat, liegt sie mit großen Vorsprung auf Cindy Rohst (103/Schinne) und Leonie Feuerstack (99) vom RFV Heudeber an der Spitze.
Ähnlich den Dressurreitern gibt es eine große weibliche Dominanz. Bestplatzierter Mann ist Dirk Tannhäuser (Rudolphital) auf Rang 14. Die Vielseitigkeit ist ein Mehrkampf, der aus den drei Teilprüfungen Dressur, Geländeritt und Springen besteht. Früher wurde die Vielseitigkeit Military genannt. Der Geländeritt wiederum setzt sich zusammen aus dem Ritt auf befestigten Wegen sowie Querfeldein, wobei natürliche und künstliche Hindernisse bewältigt werden müssen.
„Genau in der Kombination aus ganz unterschiedlichen Herausforderungen liegt für mich der große Reiz“, sagt Pia Altenkirch. Sie kommt nicht wie viele ihrer Konkurrenten aus einer klassischen Reitsportfamilie: „Ich wollte als fünfjähriges Mädchen unbedingt reiten.“ So kam sie zum Reitverein Mützel/Genthin in die Trainingsgruppe von Peter Dietert. Reiterwettbewerbe, Dressur, Springreiten - sie hat alle üblichen Stufen ihres Sports absolviert. Der Schritt in Richtung Vielseitigkeit folgte 2018: „Bei einem Trainingstag in Hohenberg-Krusemark wollte ich das einfach mal ausprobieren.“ Der Funke war gezündet.

Die heute 18-jährige Abiturientin sitzt aktuell fast täglich im Sattel, arbeitet auf der Familienanlage in Klein Demsin manchmal mit drei Pferden. Häufig trainiert sie bei Landestrainer Uwe Wagner in Arneburg. Mittlerweile gehört sie auch dem dortigen Verein an. Hinzu kommen noch Dressur-Trainingseinheiten bei Ilka Wilke in Schönhausenund diverse Lehrgänge. Und während der Saison natürlich die Wettkampf-Turniere. Da bleibt wenig Zeit für andere Hobbys. Zumal Pia im Sommer ein ordentliches Abiturzeugnis in den Händen halten möchte.
Und was kommt dann? „Ich möchte in Magdeburg ein Lehramts-Studium beginnen und zuvor ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Grundschule.“ Die Uni Magdeburg ist mit Bedacht gewählt: „Auf jeden Fall möchte ich mich im Reitsport weiterentwickeln.“ Wovon sie träumt? „Ich würde mich schon freuen, irgendwann mal für Deutschland reiten zu dürfen. Ohne dass ich das als Ziel definieren würde.“
Die zweifache Landesmeisterin (2023 und 24) bezeichnet ihre Starts auf den großen, teils internationalen Turnieren, in Luhmühlen und Warendorf als „Erlebnisse, die für immer bleiben werden“. Als Beispiel nennt sie den „Preis der Besten“ in Warendorf, „wo ich im Wettkampf mit dem gesamten Bundeskader war.“ Ein reitsportliches Team bildet Pia Altenkirch mit dem zehnjährigen Trakehner Atticus Finch, den sie liebevoll nur „Bärchen“ nennt. Den Stall komplettieren Oulartleigh Bambi (neunjährig) und Top Twenty May. Pia: „Letzterer ist ein fünfjähriges Pony mit sehr viel Potenzial.“
Genthiner Staffellauf am 9. Mai im Volkspark

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